Sonntag, 23. Dezember 2012

Fundstück: Dreamcatcher

Leider haben wir Mitte Februar wohl im Eifer unserer letzten Tage in Moree vergessen, diesen Text über einen Workshop online zu stellen. Das soll nun - spät, aber hoffentlich nicht zu spät - rasch nachgeholt werden!
Dreamcatcher
Schon in Deutschland hatten meine Schwester und ich die Idee, Traumfänger in der dritten Woche im Workshop „Nature & Art“ zu machen. Wir hatten uns dafür ein Buch aus der Bücherei ausgeliehen, um den Ghanaern möglichst viele Bilder zu zeigen. Wir haben auch ein paar Perlen, Glocken und Federn mitgenommen.

Strandsuche nach geeignetem Material
Die Ghanaer fanden die Idee toll. Jedoch mussten wir ihnen die Entstehung und die Bedeutung des Traumfängers erklären, da sie Traumfänger nicht kannten.

Fundstücke
Auswahl der besten Muscheln
Zuerst sind wir am Strand Muscheln sammeln gegangen. Wir haben auch viele Muscheln mit Löchern gefunden. Stöcke lagen direkt vor unserem Hotel. Als Fäden haben wir ein altes Fischernetz, das wir am Strand gefunden haben, genommen.
Neue Verwendung für altes Fischernetz
Work in progress
Einen Tag später haben wir den Rahmen des Traumfängers bemalt. Die Ghanaer wollten ihn in den Farben ihrer Flagge anstreichen. Also haben wir den äußeren Stockkreis in grün, rot, gelb bemalt, die inneren Stöcke schwarz. Anschließend haben wir das Netz gespannt. Jedoch haben wir nicht die Spanntechnik genommen wie im Buch beschrieben. Dies war uns zu kompliziert. In das Netz haben wir dann die Perlen, Muscheln und Federn gehängt.

Ghana-Farben
Am letzten Tag haben wir noch alle zusammen einen Text geschrieben, um unsere Bedeutung für diesen Traumfänger zu verdeutlichen:

„Originally the dreamcatcher comes from the Indians or the Aborigines. It is a part of their culture. Our dreamcatcher represents luck. It stands for the hopes and the dreams that will come true. The net also catches all the experiences and memories getting here in Ghana. Our dream is the continuation of the relationship between Ghana and Germany. The colours of the Ghanaian flag (green, red, gold, black) are meant to underline this message. But all the other things have a meaning:

The feathers stand for freedom and independence because they remind us of birds that can fly where they want to. Furthermore the pearls express the beauty of the country. The meaning of the mussels is the Ghanaian culture because the Ghanaian people live mainly from the sea. At least the bells stand for religion because every church has a bell. When the bell rings, everyone prays. All in all the dreamcatcher is a symbol of the future.”  

(Stella Ewusi, Comfort Adams, Adriana Gyan, Florence Badzie, Katrin Wiersdörfer, Sabrina Wiersdörfer)

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Vorbereitungen

Das viertägige Seminar in Bonn, von dem wir gerade zurückgekehrt sind, sollte uns für unseren dreiwöchigen Ghana-Aufenthalt, zu dem wir in etwas mehr als einem Monat aufbrechen werden, intensiv vorbereiten. Hier nun ein Bericht zu zwei der angebotenen thematischen Einheiten. Fotos werden in den kommenden Tagen noch folgen.


Wie wir während unseres Workshops über Rassismus und Vorurteilssensibilisierung mit Professor Gielers Mitarbeiter Raphael Bak feststellten, hatten wir alle andere Ansichten, Erwartungen und Ängste oder Hoffnungen im Hinblick auf unsere Reise nach Ghana und die Begegnung mit den dort lebenden Menschen. Auch mussten wir erkennen, dass wir alle auch mit Vorurteilen behaftet sind, die uns teilweise vorher gar nicht bewusst waren. Uns ist durch unsere Diskussionen und das von Raphael Bak angeleitete Gespräch klar geworden, dass wir unsere vorhandenen Meinungen über Menschen mit dunklerer Hautfarbe teils revidieren oder erweitern sollten. 

Im Zusammenhang mit einem zweiten Workshop, den Nadège Konaté, die Frau unseres Projektbetreuers Bruno Munoz-Perez, über Kulturen und Traditionen in Afrika anbot, lernten wir viel über die unterschiedlichen kulturellen Gebräuche in Ghana, so zum Beispiel über Initiationsriten, den Respekt der Jugend vor dem Alter, typisch westafrikanische Adinkra-Symbole, die sich auf vielen Stoffen, Schmuckstücken oder auch auf Gebäuden finden, und zuletzt auch über Tänze. Um uns diesen wichtigen Bestandteil vieler afrikanischer Kulturen besonders anschaulich nahe zu bringen, teilte Nadège Konaté uns in Zweiergruppen ein und gab uns Infozettel über verschiedene traditionelle oder gegenwärtig beliebte Tänze. Diese galt es - auch mit Hilfe von Youtube-Videos - in unseren Kleingruppen einzustudieren, kurz vorzustellen und auch zumindest ansatzweise vorzutanzen. Das war nicht nur erheiternd für den Rest der Teilnehmer, sondern auch für den kleinen Sohn von Bruno und Nadège, Bruno junior, der liebend gerne auf den Arm genommen werden wollte, um mittanzen zu können. Sweety! :-)

(Wiebke Heinzen, Lena Michalowski und Laura Meyer)     


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Du fährst nach Ghana?!

Weiter geht es mit unserem Ghana-Blog - und das hat einen einfachen Grund:

Nach der Premiere unseres Sozialpraktikums in Moree im vergangenen Januar/Februar hat sich inzwischen eine zweite Gruppe aus dem aktuellen Q1-Jahrgang konstituiert, die die Reise nach Ghana wiederholen und dort unser begonnenes Projekt mit der Moree Senior High Technical School weiterführen wird. Dreizehn Schülerinnen sind es, die sich am 25. Januar 2013 für wiederum drei Wochen begleitet von zwei Lehrerinnen sowie Bruno und seinem Team auf den Weg nach Afrika machen werden. 

Wie im Vorjahr befinden wir uns derzeit wieder auf dem viertägigen Vorbereitungsseminar in Bonn. Und natürlich werden die Planungen nun immer konkreter, denn es ist nur noch ein knapper Monat, bis wir uns Flugzeug steigen werden. Da ist es nur natürlich, dass alle Schülerinnen die folgende Frage schon gehört haben: Du fährst wohin? Nach Ghana?!


Was würdet ihr sagen, wenn eure Freundin/Tochter/Verwandte nach Ghana fahren würde?

Auf diese Frage bekamen wir in den letzten Monaten ein breites Spektrum an Gefühlen und meist sehr emotionalen Reaktionen als Antwort. Von Furcht, dass es dort viel zu gefährlich sei, über den Rat, dass man das dortige Elend doch eigentlich gar nicht sehen möchte, bis hin zur geteilten Vorfreude und Zuspruch - alles war dabei!

Wir aber wollen einfach alles auf uns zukommen lassen und freuen uns auf eine hoffentlich schöne und erfüllte Zeit in Ghana. 


(Tanja Graef, Katharina Lange, Hannah Köhler, Alina Krobok)