Das
erste Mal waren wir in Ghana einkaufen, ohne zu handeln! Und das mit/
wegen der Begleitung ghanaischer Kollegen! Wir sind immer noch
fassungslos darüber:
Als am
Freitag morgen endlich feststand, dass die ghanaischen Schülerinnen
und Schüler, die am Programm teilnehmen, alle auf den Ausflug am
Samstag mitkommen können, mussten wir dringend einkaufen; denn
nachdem wir jeden Mittag zum Schulessen eingeladen sind, wollten wir
die Ghanaer zum Picknick einladen. Also sind Bruno und wir mit der –
sagen wir mal – Kochlehrerin und einem anderen Lehrer in dessen
Auto losgefahren; viel Zeit war schon wieder nicht mehr bis zum
Beginn der Workshops, sie wollte auch schnell wieder zurück, also:
Bruno zum Melcom (dem „Kaufhaus“ in Cape), alle anderen zur
Markthalle (!!!). Mit dem Wagen durch eine Kundgebung der hiesigen
Feuerwehr – natürlich alles begleitet von lauter Musik und
typischem ghanaischen Tanzstil –, dann schnell zum Zwiebel- und
Yamstand, zum Gemüsestand, zur Eierfrau und zum Gewürzladen, zum
Metzger und zur Holzkohlefrau. Immer nur zu einem, und unsere
Kollegin hat jeweils nur nach dem Preis gefragt, ihn an uns
weitergegeben, und wir die benötigte Menge geantwortet – was unter
anderem bedeutete, mit 90 Eiern auf drei Paletten über den Markt zu
hetzen -, dann zahlen… So kannten wir das noch gar nicht.
Die
Markthalle ist übrigens bisher nur zu einem Drittel fertig gestellt,
etwas außerhalb des Zentrums; die wird riesig werden; momentan ist
nur einer von 3 Trakten in Betrieb, ein Betonbau mit verschiedenen
Gängen, in denen sich dicht nebeneinander viele kleine Läden
befinden, die auch noch gegenüber auf der anderen Seite des Ganges
ihre Waren aufgebaut haben, so dass nur ein vielleicht 60 cm breiter
Gang bleibt. Und während man dann da steht und die Waren aussucht,
kommen natürlich diverse andere Kunden und auch Händler, teilweise
mit großen Gefäßen auf dem Kopf, vorbei…
Die
Holzkohlehändlerin, eine schon recht alte Frau, saß inmitten ihrer
Holzkohleberge etwas abseits der Markthalle; Füße, Hände und
Kleidung den Umständen entsprechend schwärzlich gefärbt. Die
Holzkohle (in unterschiedlichen Größen erhältlich) wird in einem
kleinen Behältnis abgemessen, in eine Plastiktüte verpackt, und
dann geht man wieder. Bei drei Eimern haben wir sogar noch eine
Zusatzgabe von fast einem weiteren bekommen. Wir scheinen gute Kunden
gewesen zu sein. Anschließend durch den üblichen Rückstau in Cape
Coast zurück zum Melcom und Brunos Beute verladen… puhh..
geschafft und fertig schafften wir es gerade noch pünktlich zu den
Workshops.
(U.
Leiters, A. Osterloh)
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