Auf
dem Markt in Kumasi wird man von der Vielzahl der Eindrücke
tatsächlich überwältigt: Es ist voll, es ist laut, es ist eng, es
ist heiß, viele Produkte werden auf dem Boden in Schüsseln
präsentiert, über die man nicht stolpern will, und wenn dann im
Gedrängel noch ein Warnruf hinter einem ertönt, ist das das Signal
dafür, schnell einem der Handkarren den Weg zu räumen, bevor die
Füße unter die großen Gummiräder geraten. Darüber hinaus gibt es
die verschiedensten Gerüche: von Gewürzen über geräucherten Fisch
bis hin zu Unangenehmerem…
Inmitten
von all dem fiel mir plötzlich die schwarze, dicke, oben spitz
zulaufende und über die Ohren reichende Filzkappe ins Auge, die eine
Marktfrau noch über einem Kopftuch trug. Mein erster Gedanke: Was
für eine Kopfbedeckung bei solcher Hitze!
So
bin ich darauf gekommen, mehr auf die Köpfe all der Menschen zu
schauen. Die meisten sitzen den ganzen Tag in der Sonne und schützen
sich auf vielfältigste Weise: Muslimische Schleier, turbanartige
Kreationen, oft auch in den bunten afrikanischen Drucken, Kopftücher,
dicke, wattierte Stoffhüte, deren breite Krempe gern vorne ganz nach
oben umgeknickt wird, Schirmmützen ohne Kopfteil oder gar ausladende
Hüte aus dickem Stroh oder Bast, die sogar den Schultern und dem
ganzen Oberkörper Schatten schenken. Die äußergewöhnlichste
Kopfbedeckung war aber tatsächlich die Filzkappe.
U.L.