Montag, 1. Februar 2016

Einkaufen für das Picknick

Das erste Mal waren wir in Ghana einkaufen, ohne zu handeln! Und das mit/ wegen der Begleitung ghanaischer Kollegen! Wir sind immer noch fassungslos darüber:
Als am Freitag morgen endlich feststand, dass die ghanaischen Schülerinnen und Schüler, die am Programm teilnehmen, alle auf den Ausflug am Samstag mitkommen können, mussten wir dringend einkaufen; denn nachdem wir jeden Mittag zum Schulessen eingeladen sind, wollten wir die Ghanaer zum Picknick einladen. Also sind Bruno und wir mit der – sagen wir mal – Kochlehrerin und einem anderen Lehrer in dessen Auto losgefahren; viel Zeit war schon wieder nicht mehr bis zum Beginn der Workshops, sie wollte auch schnell wieder zurück, also: Bruno zum Melcom (dem „Kaufhaus“ in Cape), alle anderen zur Markthalle (!!!). Mit dem Wagen durch eine Kundgebung der hiesigen Feuerwehr – natürlich alles begleitet von lauter Musik und typischem ghanaischen Tanzstil –, dann schnell zum Zwiebel- und Yamstand, zum Gemüsestand, zur Eierfrau und zum Gewürzladen, zum Metzger und zur Holzkohlefrau. Immer nur zu einem, und unsere Kollegin hat jeweils nur nach dem Preis gefragt, ihn an uns weitergegeben, und wir die benötigte Menge geantwortet – was unter anderem bedeutete, mit 90 Eiern auf drei Paletten über den Markt zu hetzen -, dann zahlen… So kannten wir das noch gar nicht.
Die Markthalle ist übrigens bisher nur zu einem Drittel fertig gestellt, etwas außerhalb des Zentrums; die wird riesig werden; momentan ist nur einer von 3 Trakten in Betrieb, ein Betonbau mit verschiedenen Gängen, in denen sich dicht nebeneinander viele kleine Läden befinden, die auch noch gegenüber auf der anderen Seite des Ganges ihre Waren aufgebaut haben, so dass nur ein vielleicht 60 cm breiter Gang bleibt. Und während man dann da steht und die Waren aussucht, kommen natürlich diverse andere Kunden und auch Händler, teilweise mit großen Gefäßen auf dem Kopf, vorbei…
Die Holzkohlehändlerin, eine schon recht alte Frau, saß inmitten ihrer Holzkohleberge etwas abseits der Markthalle; Füße, Hände und Kleidung den Umständen entsprechend schwärzlich gefärbt. Die Holzkohle (in unterschiedlichen Größen erhältlich) wird in einem kleinen Behältnis abgemessen, in eine Plastiktüte verpackt, und dann geht man wieder. Bei drei Eimern haben wir sogar noch eine Zusatzgabe von fast einem weiteren bekommen. Wir scheinen gute Kunden gewesen zu sein. Anschließend durch den üblichen Rückstau in Cape Coast zurück zum Melcom und Brunos Beute verladen… puhh.. geschafft und fertig schafften wir es gerade noch pünktlich zu den Workshops.

(U. Leiters, A. Osterloh)

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