Montag, 18. Februar 2019

Bushmeat


Buschmeat (engl. Für Buschfleisch) ist eine spezifisch afrikanische Bezeichnung für Wildfleisch von Tieren, die im Regenwald gejagt werden. (Wikipedia)
Was sich hinter dieser abstrakten Definition verbirgt, konnten wir auf dem Weg nach Kumasi lernen. Vom Bus aus entdeckten wir die verschiedensten Typen von Buschmeat, die am Straßenrand angeboten wurden: Geräucherter Kranich (dekorativ im Bündel an den Hälsen zusammengebunden), geräucherte Fledermaus am Spieß; Achatschnecken (groß wie Fäuste und noch sehr lebendig), Beutelratte ( in der Mitte gespalten, aufgelappt wie ein Buch und ebenfalls geräuchert), lebendiges Gürteltier (am Schwanz an einem Gestell festgebunden), weniger spektakulär: kleine Antilopen (Ducker; etwa so groß wie Schäferhunde).
Buschmeat wird gerne für Eintöpfe und Suppen genutzt.

J.N.

Donnerstag, 14. Februar 2019

Hinsehen


Es ist an der Zeit, aufzustehen und hinzusehen,
die Vorurteile über Bord zu werfen
und
erwachsen zu werden.
Die Menschen, die einen mit offenen Armen empfangen,
nicht einfach zur Seite zu drängen,
Andersartigkeiten anzunehmen
und
zu versuchen zu verstehen.

Es ist an der Zeit, aufzustehen und hinzusehen,
sich mit den Dingen zu beschäftigen
und
nicht weiter falsche Vorstellungen zu bekräftigen.
Es gibt nicht „die“ und „uns“.
Es ist so einfach und doch kompliziert,
denn was uns alle zusammenführt,
ist, dass wir auf dieser Welt leben
und
einander die Hand geben.
Es gibt nicht „die“ und „uns“
und
deswegen ist es an der Zeit hinzusehen.

H.F.J.

Autoschieber


Da geht man nichts ahnend durch Accras Straßen, passiert ein Auto und wird plötzlich angesprochen. Natürlich wieder mit „Obrani“. Dann registriert man, dass man nichts kaufen soll, sondern gerade von zwei Ghanaern gebeten wird, beim Autoschieben zu helfen. Dass dann zwei Weiße tatsächlich mitschieben, erhöht das Vergnügen so sehr, dass der Fahrer zusätzlich auf die Bremsen tritt, als solle dieser Moment nie vorbeigehen. Dann steigt er freudestrahlend aus und dankt den Obranis mit einem breiten Lachen und einem Winken.

J.N. und U.L.

Fernsehen mal anders


Wenn man hier in Ghana keinen eigenen Fernseher hat, aber trotzdem die nächste Folge der indischen Daily Soap nicht verpassen will, schnappt man sich seinen kleinen Hocker oder aber auch einen leeren Wasserkanister, begibt sich zum Fernsehgeschäft und setzt sich dort vor die Auslage.



Das Fernsehgeschäft ist in diesem Fall eine Bretterbude, in deren vorderer Öffnung an aufgespannten Drähten neben anderen elektronischen Geräten wie einem Föhn mehrere Flachbildschirme hängen. Einige sind eingeschaltet und zeigen verschiedene Programme, zum Glück auch das eben erwähnte indische. Wegen der Dunkelheit (immer ab ca. 18 Uhr) kann man die Bilder besonders gut sehen. Da vor dem Geschäft kaum Platz ist, setzt man sich auf den Rinnstein und schaut aus ca. 50 cm hoch auf den obersten Bildschirm in ca. 1,80 m Höhe, während direkt hinter einem die Autos vorbeifahren.

U.L.

Taxifaher sind auch unterschiedlich...


Einer hat während der Fahrt freundlich gefragt, ob er die Klimaanlage anmachen solle, um dann unverblümt zu erklären, dass das 11 Cedi Aufschlag koste. Ein anderer kannte heute das Ziel nicht und hat den Fahrpreis von sich aus heruntergesetzt, weil das Ziel so nah gewesen sei. Und der dritte hat uns heute durch den Stau gefahren, statt 40 Min. haben wir 1 Std. 50 Min. gebraucht. (Accra hat auch ein Verkehrsproblem.) Trotz der langen Fahrzeit bekommt ein Taxifahrer normalerweise nicht mehr Geld.

U.L.

Dienstag, 12. Februar 2019

Ein lange bestehendes Rätsel gelöst?


Seit mehreren Jahren besteht das Rätsel des Silbernen Eies und ist bisher ungelöst geblieben: Als Bruno und ich in Kumasi den König der Ashanti gesehen haben, wurde ihm ein silbernes, kindskopfgroßes Ei vorangetragen. Wir haben von verschiedenen Personen Erklärungen erhalten, die sich gegenseitig widersprachen, und daher blieb uns der Sinn des Eis verborgen.

Nun habe ich im Museum von Cape Coast Castle möglicherweise die Lösung gefunden: Dem Chief der Akan ist als Symbol zugeordnet eine Hand, die ein Ei hält, als Zeichen dafür, dass seine Macht reichen sollte, das Ei zu halten, aber nicht so erdrückend oder herrisch sein sollte, dass sie es zerdrückt. Vielleicht gilt das bei den Ashanti ja auch.
U.L.


Freiheit


Flirrende Hitze

Staubiger Wind

Platz im Schatten, eigene Gedanken

Kleiner Junge im Baum

Beneide ihn

Um seinen luftigen Platz

Über Dingen stehen, frei sein!

Erinnerungen an Kindheit

Er bricht einen Ast, entfernt Blätter

Hüpft, läuft

Die Tür zur Klasse verschlingt ihn

Klatschen des Stockes auf nackter Haut

Jubel



J.N.