Also, über ghanaische Taxis wurde hier im Blog ja, glaube ich, schon jede
Menge geschrieben. Kurzfassung: Sie würden bei uns in Deutschland wohl kaum
jemals durch den TÜV kommen, aber irgendwie fahren sie einen doch immer sicher
zum gewünschten Ziel. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – haben wir
uns nach inzwischen zweieinhalb Wochen in Ghana schon total an sie gewöhnt, und
deshalb war es vermutlich auch Zeit für eine neue Ghana-Taxi-Erfahrung:
Wir fuhren zu fünft (plus Taxifahrer, wohlgemerkt!) in einem Taxi.
An sich ist das kein Problem, außer dass es bei mittäglichen 35°C
Außentemperatur eindeutig kühlere Orte gibt als eben dieses Taxi. Aber alle
anderen Menschen schwitzen hier ja schließlich auch.
Allerdings wären wir so wohl, also zu sechst in einem Auto, nie an der
Polizeisperre in Moree Junction vorbeigekommen, denn dort wird tatsächlich auf
zwei Dinge messerscharf geachtet: Der Fahrer jedes Autos muss angeschnallt sein
(das ist er dann normalerweise auch für ca. einen Kilometer, bis die
Polizeisperre außer Sicht ist), und pro Auto dürfen maximal fünf Personen
mitfahren.
Wir waren aber, wie schon erwähnt, inklusive Fahrer zu sechst, weshalb
dieser, als wir in der Schlange an der Polizeisperre warteten, die geniale Idee
hatte, ich sollte in das Taxi umsteigen, das neben uns wartete – zu wildfremden
Leuten, aber eben nur drei davon!
Ich habe den Rat befolgt, und natürlich wurde ich sofort nach meinem Namen
befragt. Dann ging es, während wir näher an die Sperre herankrochen, irgendwie
darum, ob Deutsche wirklich ganze Knoblauchzehen roh essen. Ich habe keine
Ahnung, wie meine ansonsten sehr netten ghanaischen Mitfahrer ausgerechnet auf
diese Idee gekommen sind.
So war ich, obwohl alle sehr freundlich zu mir waren, trotzdem etwas
erleichtert, als ich nach passierter Sperre wieder in das „richtige“ Taxi
umsteigen konnte. Das war auf jeden Fall eine Erfahrung, die ich in Deutschland
beim Taxifahren NIE gemacht hätte!
(Tanja Graef)
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