Samstag, 11. Februar 2017

Ghana meets Texas


Eine Erfahrung der ganz besonderen Art wurde den beiden Lehrkräften im Anschluß an einen der Schultage zu teil: Auf dem Weg nach Cape Coast wurden wir von einem ghanaischen Kollegen, der sich neben der Tätigkeit als Pädagoge ein paar Zusatz-Plantanes durch das Fahren eines Taxis verdient, indem er Kollegen, Gäste der Schule und Schüler bei Bedarf an die Ziele ihrer Sehnsucht (oder ihres Pflichtgefühls) chauffiert. Ob er diese Fahrten zuverlässig (nur?) in seinen Freistunden und nach Unterrichtsschluss durchführt sei mal dahingestellt. Für uns ist diese Konstellation aufgrund unserer im Vergleich zum normalen Ghaner im besten Fall mässig ausgeprägten Verhandlungskünsten, insbesondere wenn es um das Aushandeln eines Preises für eine entsprechende Dienstleistung geht, vorteilhaft, da wir hierdurch einerseits einen halbwegs anständigen Preis erhalten und andererseits direkt nach der Schule quasi auf dem Schulhof ins Taxi steigen können, um uns in die Stadt bringen lassen.
Naja, wie dem auch sei, bestand auf einer dieser Fahrten der besondere Charme darin, dass Eric (so der Name des besagten ghanaischen Kollegen) scheinbar ein großer Fan texanischer Chansons (sprich typische amerikanische Country-Musik) ist. Folglich kamen wir in den etwas skurrilen Genuss, durch eine afrikanische Kleinstadt (Moree), mit allem was dazu gehört, gefahren zu werden und uns gleichzeitig wie in Austin, Texas, fühlen zu dürfen. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass Eric außerdem noch einer Vorliebe für Hip-Hop-Beats (→ New York-Feeling in Cape Coast) und Dancehall-Riddims entwickelt hat, wobei besonders die zuletzt genannte karibische Musikrichtung deutlich besser in die uns umgebenden Landschaften und Orte passt, einem aber das oben beschriebene interkontinentale (multikuluturelle) Erlebnis vorenthält/einschränkt.
SA

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