Freitag, 10. Februar 2012

Überraschung: Fanti-Test

Vor ein paar Tagen wurde uns ein Fanti-Test angekündigt. Alle waren erstaunt, denn damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet, und so regte sich auch Protest. Da wir schon so viel mit dem Verfassen unserer Partner-Biographien und den Vorbereitungen für die Präsentationen zu tun hatten, kam uns ein Test ausgerechnet an dem Tag, an dem die Biographien eingereicht werden mussten, sehr ungelegen.
Wir versuchten daher, unseren Fanti-Lehrer zu überreden, doch keinen Test zu schreiben. Er ließ sich jedoch nicht davon abbringen. Er sagte, dass dies nicht nur ein Test für uns sei, sondern auch für ihn, weil er dann weiß, wie gut er uns unterrichtet hat und ob wir die Sprache Fanti verstanden haben.
Wir hatten keine Angst an sich, bei diesem Fanti-Test zu versagen, jedoch wollten wir vor allem unseren netten Lehrer Mr. John nicht enttäuschen. Wir versuchten also, uns am Frühstückstisch noch ein paar Vokabeln einzuprägen. Als wir in der Schule ankamen, fragte der Lehrer uns, ob wir gelernt hätten. Mit einem zögernden „Nein“ antworteten wir. Er meinte, wir sollten jetzt noch etwas wiederholen, und am Ende der Stunde werde er dann den Test schreiben. Leider war es ziemlich schwer, sich in diesen letzten Minuten alles noch einmal anzueignen. Wir versuchten aber, das Beste aus dieser Situation zu machen. Und dann ging es los:
John schrieb englische Sätze und Wörter an die Tafel, die wir in Fanti übersetzen sollten. Wir gaben uns Mühe, müssen aber gestehen, dass bei diesem Test auch ein wenig Abschreiben im Spiel war. Als John den Raum überraschend für ein paar Minuten verließ, ergab sich eine Gelegenheit, um die Nachbarin nach ein paar noch fehlenden Vokabeln zu fragen. Vor allem die Fanti-Namen, die von dem jeweiligen Geschlecht und dem Tag abhängen, an dem man geboren wurde, konnte keine mehr auswendig – nur ihren jeweils eigenen.
Nun wissen wir noch nicht, was dieser Test für ein Resultat haben wird, aber bald wir die hoffentlich nicht zu unerfreuliche Begegnung mit den Ergebnissen wohl stattfinden.
P.S.: John hat wie der Blitz korrigiert, so dass die Schülerinnen schon am Nachmittag während des Koch-Workshops die Resultate erhalten haben. Und siehe da – alle haben bestanden, die allermeisten sogar richtig gut. Die Sorgen waren also unbegründet, und der Fanti-Lehrer zeigte sich auch sehr zufrieden. Nun kann man gespannt sein, wie die ghanaischen Schüler und Schülerinnen abschneiden, die am kommenden Mittwoch einen Deutsch-Test schreiben werden. Sie haben Frau Müller übrigens gefragt, ob sie auch so einen Test schreiben dürfen (!!!).


(Kathrin & Sabrina Wiersdörfer)

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